Vatersland von Petra Seeger

Filmemacherin Marie steckt in der Krise. „Schreib doch ein neues Drehbuch!“, so der gut gemeinte Ratschlag ihres Ehemannes. Wenn das so einfach wäre! Als eines Morgens eine Kiste voller Fotos und Filmaufnahmen aus ihrer Kindheit vor der Tür steht, locken diese Marie auf eine emotionale Zeitreise in ihre eigene Vergangenheit. Es sind die Fotos des Vaters, einem passionierten Fotografen. Doch durch seinen Blick findet Marie ihre eigene Realität und einst erlebten Traumata nicht abgebildet: Den frühen Tod der Mutter, die Überforderung des Vaters und seine Versuche, sie in die Mutterrolle zu drängen sowie die Abschiebung ins katholische Mädcheninternat. Eine Jugend, geprägt von Rebellion gegen den Muff der Nachkriegsjahre und gegen eine Gesellschaft, die von Mädchen vor allem eines erwartet hat: Hübsch in die Kamera lächeln, aber keinesfalls selbst Regie führen! „Die selbstreferenziellen Anteile der Geschichte – vor allem in Form von alten Original-Filmaufnahmen und Familienfotos von Petra Seeger persönlich – machen tatsächlich einen großen Teil der Anziehungskraft aus. Das ist ungewöhnlich. Dabei hat der Film etwas angenehm Spielerisches. Der Film funktioniert dadurch gleich auf mehreren Ebenen als durchaus unterhaltsame, intensive Auseinandersetzung mit der eigenen Biographie.“ (programmkino.de) Petra Seeger stellt ihren Film persönlich in der Kamera vor. Sie ist der erste Gast seit Beginn der Corona Pandemie.

  • 11. März 2022
  • Kamera
  • 17:30 Uhr