Bach und Schubert

Der Star-Pianist kehrt für ein Solo-Rezital zurück in die Rudolf-Oetker-Halle. Auf dem Programm stehen Johann Sebastian Bachs Partita Nr. 3 a-Moll BWV 827 und Franz Schuberts Klaviersonate Nr. 20 A-Dur D 959. In seinem Konzertprogramm umspannt Martin Helmchen das pianistische Solorepertoire von rund 100 Jahren Musikgeschichte. Im Jahr 1726 skizzierte Johann Sebastian Bach die ersten Entwürfe seiner sechs Partiten BWV 825 bis 830, die zu einem Referenzwerk der barocken Klavierkompositionen werden sollten. Schließlich unter dem schlichten Titel Clavierübung I veröffentlicht, gehört die Sammlung gleichzeitig zu den letzten Werken, die Bach für das Tasteninstrument komponierte. Im Konzert erklingt Bachs Partita Nr. 3.

1828, ziemlich genau ein Jahrhundert später, vollendete Franz Schubert ebenfalls seine letzten Kompositionen für Soloklavier: die drei Klaviersonaten 958, 959 und 960. Nachdem er sich ein Leben lang intensiv mit der Gattung auseinandersetzte, zeugt insbesondere die Nummer 20 in A-Dur »vom Gedanken des nahen Scheidens«, wenn man Robert Schumanns Worten in dessen ausführlicher Rezension Glauben schenkt. In der Tat ist Schuberts Klaviersonate D 959 fortlaufend von düsteren Einbrüchen durchzogen, die dem lyrischen Vordergrund eine tiefere Dimension verleihen und Schuberts herannahenden Tod vorausahnen mögen. Noch im Jahr 1828 verstarb er und hinterließ mit den letzten drei Klaviersonaten ein kompositorisches Vermächtnis, das bereits eine dunkle Vorahnung auf die romantische Weiterentwicklung der Gattung im voranschreitenden 19. Jahrhunderts verlauten lässt.

  • 4. Februar 2022
  • Kleiner Saal der Rudolf-Oetker-Halle
  • 20:00 Uhr