Nicole Eisenman wird nicht ohne Grund als „jüngste Altmeisterin“ bezeichnet. In ihren figurativen Gemälden, Zeichnungen und skulpturalen Arbeiten bezieht sich die amerikanische Malerin und Bildhauerin auf Elemente der Medien- und Popkultur, wie Comics, TV und Werbung, aber auch Pornografie und politische Satire. Gleichzeitig schöpft sie aus ihrem reichen Wissen über die Praxis und Tradition der Malerei seit dem 15. Jahrhundert. Die Kunsthalle Bielefeld zeigt anhand von 80 Werken einen Querschnitt durch ihr Oeuvre, insbesondere Gemälde und Zeichnungen aus den frühen 1990er Jahren bis in die Gegenwart. Einige der grundlegenden Fragen, die Nicole Eisenman aufwirft, sind seit der Neuzeit unverändert geblieben. Nach wie vor geht es um die Rolle des Individuums in einer anonymen Massengesellschaft, gefangen zwischen scheinbar unbegrenzten persönlichen Freiheiten und der drohenden staatlichen Regulierung. Inmitten dieser beunruhigenden Verschiebungen, die sich seit dem frühen 20. Jahrhundert vollzogen haben, findet die heutige Gesellschaft neue Wege, mit diesen Strömungen umzugehen.

Zeitgleich eröffnen gleich mehrere weitere Ausstellungen, die alle bis zum 9.1.22 laufen: Max Dudler: Geschichte weiterbauen; Joseph Beuys: Eine Stadt wird grüner/7000 Eichen in Bielefeld sowie Joseph Beuys | Andreas Greiner: Von Bäumen und Wäldern/miteinander gegenüber #3.
Weitere Infos: www.kunsthalle-bielefeld.de
Kunsthalle Bielefeld

  • 2. Oktober 2021
  • — 9. Januar 2022
  • Kunsthalle Bielefeld