Uraufführung von Christian Franke

Zwei Frauen, einsam und verlassen an einem Bahnhofsgleis in der niemals müden Metropole New York – und es kommt einfach keine U-Bahn. Die eine, geboren im Nordwesten der USA, erregt als skandalumwitterte feministische Schriftstellerin die Gemüter; die andere, als staatenlose Jüdin in Amerika gestrandet, stammt aus einem untergegangenen Europa. Schweigend sitzen sie da – und es kommt einfach keine U-Bahn. Sie sind gemeinsam auf einer Redaktionssitzung der Zeitschrift Politics gewesen und kennen sich mehr oder weniger. Die eine schätzt die philosophischen Arbeiten der anderen genauso wie jene ihre Romane. Allerdings ist ihr erstes Kennenlernen einige Jahre zuvor unglücklich verlaufen und die gegenseitige Hochachtung unausgesprochen geblieben. Also sitzen sie zugeknöpft da – und es kommt einfach keine U-Bahn. Die beiden Frauen sind Mary McCarthy und Hannah Arendt. McCarthy wird Arendts engste Freundin im Exil und bringt der Europäerin als sehr amerikanische Amerikanerin ihr Land näher. Durch Arendt wiederum begreift McCarthy die europäische Denktradition in ihrer Lebendigkeit.

  • 7. November 2021
  • Theater am Alten Markt
  • 19:30 Uhr
  • Premiere; weitere Termine: www.theater-bielefeld.de