Bielefelder Philharmoniker

Ein großes Jubiläum und ein Neuanfang: So lässt sich die Spielzeit 2025/26 der Bielefelder Philharmoniker auf den Punkt bringen. Dass sein Einstand mit dem 125. Geburtstag des Orchesters zusammenfällt, freut Robin Davis ganz besonders. „Das ist mir eine Ehre“, unterstreicht der neue Generalmusikdirektor.

Wichtig ist ihm außerdem, dem Publikum zeigen, wer er ist und wofür sein Herz schlägt. „Deshalb habe ich für die ersten beiden Symphoniekonzerte meine Lieblingsmusik ausgesucht“, verrät der sympathische Brite. Den Auftakt macht das 1. Symphoniekonzert am 17./19.10.25 mit Jennifer Higdons „blue cathedral“, Edward Elgars 1. Symphonie und Rachmaninows anspruchsvollem Klavierkonzert Nr. 3. „Als ich jung war, habe ich das rauf und runter gehört, das ist wunderschön“, sagt Robin Davis und schlägt bei der Pressekonferenz zur Programmvorstellung prompt ein paar Takte auf dem Klavier an.

Das 2. Symphoniekonzert (14. & 16.11.25) präsentiert eine Begegnung von barocker Eleganz und zeitgenössischer Klangkunst – mit Vivaldis „Vier Jahreszeiten“, Mozarts Symphonie Nr. 39 und der deutschen Erstaufführung „Planet“ der Komponistin Judith Weir. Bei dieser Kombination wird ein weiteres Anliegen des GMD deutlich: die Aufhebung von Grenzen, etwa zwischen alter und neuer Musik. „Ich vergleiche ein Konzert gerne mit einem Restaurantbesuch: Man möchte unterschiedliche ‚Gänge‘ haben. Nicht nur einen Komponisten oder eine Epoche, sondern verschiedene.“

Auf das 3. Symphoniekonzert (12. & 14.12.25) mit Brittens „Simple Symphony“, Haydns Cello-Konzert und Schostakowitschs 5. Symphonie folgt im neuen Jahr (23. & 25.1.26) ein besonderer Höhepunkt mit Sibelius’ mystischer „Tapiola“ und Rautavaaras „Cantus Arcticus“. „Das ist ein Dialog zwischen Orchester und Vogelgesang und wird viel Spaß machen“, ist der GMD überzeugt.

Zu den insgesamt neun Symphoniekonzerten, die bis zum Ende der Saison auf dem Programm stehen, gesellen sich ebenfalls neun Kammerkonzerte, die ausschließlich von Musiker*innen der Bielefelder Philharmoniker gestaltet werden. So entstehen Programme, die die individuellen Klangwelten und musikalischen Vorlieben der Orchestermitglieder widerspiegeln. Und sie bieten die Gelegenheit, Robin Davis als Musiker kennenzulernen. „Das Klaviertrio ist meine Lieblingsform im Kammermusikbereich, und ich freue mich wahnsinnig darauf, beim 8. Kammerkonzert am 24. Mai selbst zu spielen.“

Vorher steht aber noch ein weiteres Highlight seiner ersten Spielzeit in Bielefeld an: Das Jubiläumskonzert am 3.5.26 mit Mahlers 4. Symphonie. „Die ist wie eine Sommerbrise und strahlt eine unglaubliche Wärme aus“, so der GMD. Zum Philharmoniker-Geburtstag passt sie perfekt, weil sie genauso alt ist wie das Orchester.

Infos zum kompletten Programm gibt es im kostenlos ausliegenden Spielzeitheft sowie im Internet.

www.buo-bielefeld.de/philharmoniker

Robin Davis

Im englischen Exeter geboren, schloss der neue Generalmusikdirektor der Bielefelder Philharmoniker zunächst ein Mathematikstudium an der Cambridge Universität ab, bevor er an der Royal Academy of Music in London Klavierbegleitung bei Michael Dussek studierte.

Sein erstes Engagement bekam er 2009 als Solorepetiteur am Theater Dortmund, wo er auch als Solist mit den Dortmunder Philharmonikern auftrat. Während dieser Zeit studierte er Dirigieren bei Ekhart Wycik und wechselte 2011 an das Oldenburgische Staatstheater als Kapellmeister und Assistent des GMDs. Nach Stationen als erster Kapellmeister am Theater Lüneburg und am Salzburger Landestheater wurde er 2020 zum GMD am Theater Pforzheim berufen.