Schulpatenschaften

„Mensch, jetzt habe ich es verstanden.“ Solche Momente, in denen es „klick“ macht, sich das kleine Einmaleins erschließt oder Fortschritte beim Lesen sichtbar werden, freuen Monika Heimes-Pöhl besonders. „Am schönsten ist es, wenn man Kindern ein Erfolgserlebnis vermitteln kann“, unterstreicht die engagierte Schulpat:in.

Seit Anfang 2023 ist sie beim Kinderschutzbund in Bielefeld aktiv. Dass sie sich als Rentnerin ein Ehrenamt suchen würde, war ihr schon lange klar. Die Entscheidung fiel auf die Schulpatenschaft, weil es ihr am Herzen liegt, dass Kinder im Grundschulalter Spaß am Lernen haben. „Bei meinen eigenen Jungs habe ich beobachtet, wie wichtig das ist. Die Grundschule legt die Basis für die weitere Schullaufbahn“, unterstreicht die Bielefelderin. „Aber die Kinder haben es oft nicht leicht. Sie bringen unterschiedliche Voraussetzungen mit, kommen aus bildungsnahen oder -fernen Familien.“

Außerdem ist Lernen sehr individuell, das Tempo nicht bei allen gleich. In einer Klasse mit 30 Kindern jedes einzelne zu fördern, ist eine große Herausforderung. Hier kommen bereits seit 1977 die Schulpat:innen des Kinderschutzbundes ins Spiel. Sie gehen ein- bis zweimal pro Woche in die Schulen und unterstützen nach Absprache mit der jeweiligen Lehrkraft Kinder beim Lesen, Schreiben oder Rechnen.

„Manchmal gehen wir mit einem Kind aus der Klasse raus, um in Ruhe gezielt etwas zu üben. Mal sind wir im Unterricht dabei und unterstützen zum Beispiel beim Ausfüllen von Arbeitsblättern. Es gibt verschiedene Konzepte, wie genau die Patenschaft läuft. Je nachdem, was gebraucht wird, aber auch, was die Pat:innen leisten können. Es hat schon mal jemand gesagt: Mathe erklären, kann ich nicht“ , lacht Monika Heimes-Pöhl.

Monika Heimes-Pöhl

Dafür klappt vielleicht Plätzchen backen zur Weihnachtszeit. Denn auch solche Aktionen sowie die Begleitung bei Ausflügen gehören zu den Aufgaben der Pat:innen, die so die Kinder gut kennenlernen. „Es entsteht eine Beziehung, die Kinder wachsen einem ans Herz“, bestätigt die 65-Jährige.

Sie selbst ist nicht nur Patin, sondern koordiniert beim Kinderschutzbund auch das Programm für die Schulpatenschaften. Insgesamt 32 Schulpat:innen sind derzeit aktiv. Darunter pensionierte Lehrkräfte, Lehramtsstudierende, die so Berufserfahrung sammeln, aber auch Menschen ohne pädagogischen Hintergrund. „Wichtig sind Lebenserfahrung, Intuition, Zugewandtheit, Empathie und Geduld“, so die Betriebswirtin. Im Zweifel helfen die regelmäßigen Treffen der Pat:innen im Kinderschutzhaus weiter. „Darüber hinaus gibt es Fortbildungsangebote, von 1. Hilfe bis zu Vorträgen über Kindeswohlgefährdung“, so die Koordinatorin.

Die Nachfrage nach Schulpat*innen ist so groß, dass weitere ehrenamtliche Unterstützung herzlich willkommen ist. Übrigens auch für die anderen Patenschaftsangebote des Kinderschutzbundes. Für Monika Heimes-Pöhl jedenfalls ist klar, dass sich ihr Engagement in jeder Hinsicht lohnt. „Das macht ganz viel Spaß und gibt uns allen viel zurück.“

www.kinderschutzbund-bielefeld.de