Fred Breipohl

Viel Gemüse und Kohlenhydrate und trotzdem kalorienarm – das steht auf dem Programm, wenn die Profis von Arminia Bielefeld zwei Trainingseinheiten am Tag zu absolvieren haben. Und damit es in Sachen Essen nicht lang‑ weilig wird, sorgt Fred Breipohl seit Saisonbeginn für nahrhafte Abwechslung auf dem Teller.

Der Chef der „Kocherei“ guckt auch selbst gern über den Tellerrand. „Ganz klar, gesunde Ernährung ist besonders für Leistungssportler wichtig, aber eigentlich sollte sich jeder mit dem Thema beschäftigen. Ich bin selbst gut vernetzt und im ständigen Austausch mit den Physiotherapeuten von Arminia, damit die Ernährung optimal auf die Anforderungen des Trainings- und natürlich des Spielplans abgestimmt werden.“ Die Bedürfnisse der Profis spielen dabei eine große Rolle. „Wir haben Veganer und Vegetarier im Team, die das konsequent durchziehen“, so der gebürtige Bielefelder, der von Kindesbeinen an selbst Arminia-Fan ist. „Deshalb gibt es im Snack-Bereich nun auch vegane Kuchen und veganes Brot.“ Auch bei den Nicht-Veganern stehen Süßkartoffel-Gerichte extrem hoch im Kurs. „Im Trainingslager in Benidorm war davon schon manchmal nichts mehr da, wenn die Veganer und Vegetarier im Team zum Essen kamen“, lacht Fred Beipohl.

„Wichtig ist, dass die Jungs vor dem Spiel das kriegen, was Kraft bringt.“

Aber natürlich wurden auch diese Spieler satt. Etwaige Unverträglichkeiten der Profis hat der Koch selbstverständlich auch auf dem Zettel. Denn jeder Mensch ist anders – und damit jeder Stoffwechsel. „Der eine muss die Pasta nur angucken und hat sie schon auf den Hüften, während der andere Unmengen verzehren kann, ohne dass es sich auf der Waage bemerkbar macht.“ Im Trainingslager hatte der DSC im Januar 2020 zur Vorbereitung auf die Rückrunde erstmalig mit Fred Breipohl einen eigenen Koch in Spanien mit dabei. Denn eine Hotelküche kann die unterschiedlichen Anforderungen nicht so optimal umsetzen. „Wir haben vorher eine Produktliste an die Agentur geschickt, die mit dem Hotel zusammenarbeitet, damit ich die richtigen Zutaten vor Ort hatte.“ Mit im Gepäck hatte er sein eigenes, gutes Messer und seine Kochjacken. Besondere Gewürze benötigt er bei seiner Art des Kochens nicht. „Salz, Pfeffer und eine Prise Salz – mehr braucht es nicht.“ Die Zusammenarbeit mit den Köchen vor Ort lief gut. Dabei kam „Freddy“ sicherlich seine kommunikative Art zugute. Beim traditionellen Mannschaftsabend gab‘s das spanische Nationalgericht. „Da habe ich natürlich nicht mitgemischt. Ich muss einem Spanier ja nicht erklären, wie er Paella macht“, grinst Dauerkarteninhaber Fred Breipohl.

Auch der Trainer und das gesamte Team hinter dem Team haben das gegessen, was für die Mannschaft zubereitet wurde. Eine Selbstverständlichkeit? „Nicht unbedingt, bei anderen Profi-Mannschaften läuft das anders und ist längst nicht immer so harmonisch wie bei Arminia“, sagt der Chefkoch. Je nach Anlass – Training, Auswärts- oder Heimspiel – wird frisch gekocht. Das Vertrauen des Staffs ist da, macht das Arbeiten sehr angenehm. Und Fred Breipohl bemüht sich immer um Abwechslung. „Wichtig ist, dass die Jungs vor dem Spiel das kriegen, was Kraft bringt. Zum Beispiel Vollkornnudeln, Wildreis und Süßkartoffeln in allen Farben. Das Essen darf nicht belasten, aber es muss schmecken. Denn Genuss macht glücklich und den Kopf frei“, fasst der DSC-Koch seine Aufgabe zusammen. Recht hat er: Gutes Essen macht einfach gute Laune – ein nicht zu unterschätzender Faktor zur Steigerung der Leistungsfähigkeit. Und die ist bei den Blauen in dieser Saison überragend.