Sie sind treue Begleiter und geliebte Familienmitglieder. Ein Leben ohne Haustier ist für die Hälfte aller Deutschen undenkbar. Zu den beliebtesten Mitbewohnern zählen dabei Katze und Hund. Wir stellen Bielefelder*innen und ihre tierischen Mitbewohner vor.

Ihre Katze heißt Lily Saffron und kam 2010 gemeinsam mit ihrem Bruder Scally aus einem spanischen Tierheim zu ihr. Damals waren sie zwei und drei Jahre alt. „Ein absolut bezauberndes Dream Team“, sagt Kulturamtsleiterin Brigitte Brand. „Scally, an dem sie sich sehr orientierte, hat uns Anfang August verlassen müssen – wir haben beide noch damit zu kämpfen.“
Brigitte Brand ist mit Hunden aufgewachsen. „Ich liebe sie, aber schon als Kind wollte ich eine Katze. Sie können so in sich ruhen, haben ein Eigenleben und ihren eigenen Willen.“ Auch ihre Katzen wissen ganz genau, was „nein“ heißt. „Sie entscheiden halt selber, ob es gerade sinnvoll ist. Es ist o. k., wenn eine Katze auf dem Tisch neben dem Laptop sitzt. Aber ein Hund? Und wie viele Texte haben meine Katzen mitgeschrieben! Hund und Katze wären für mich aber schon verlockend!“, stellt die Kulturamtsleiterin fest, die sich über das Vertrauen Lilys freut, die anfangs sehr scheu war. „Die ersten Monate lebte sie unterm Sessel im Gästezimmer, schaute sich dann viel von dem extrem anhänglichen Scally ab, aber auch nach 11 Jahren gibt es immer noch Entwicklungen.“ Ihre unglaublich gutmütige und liebevolle Art, sofern man nicht Maus oder Motte ist, schätzt Brigitte Brand sehr. „Sie ist gleichzeitig ein kleiner Kobold und eine feine Dame.“ Ihre Gangart ist allerdings immer etwas eilig: Sobald Brigitte Brand das Zimmer wechselt, rennt sie erwartungsvoll an ihr vorbei und springt aufs Sofa oder Bett. Auch ihrem Bruder eilte Lily immer aufgeregt zu Hilfe, wenn er mal schrie, wenn ihn ein „böser Nachbarkater“ bedrängte. Ganz „Katzenlike“ zeigt sich die Samtpfote aus dem Hause Brand übrigens bei schlechtem Wetter. Dann kuschelt sie gern gemeinsam auf der Couch. „Bei trockenem Wetter arbeiten wir gerne zusammen im Garten“, schmunzelt Brigitte Brand. Absolut schreckhaft reagiert sie übrigens auf den Staubsauger. „Aber auch schon das Rascheln einer Tüte lässt sie beim Fressen innehalten“, so Brigitte Brand.

O B E R B Ü R G E R M E I S T E R PIT CLAUSEN mit Scotty

Scotty ist ein sehr liebenswürdiger Hund, der im Büro jeden Morgen den gesamten Stab von Oberbürgermeister Pit Clausen persönlich begrüßt und den Mitarbeitenden sogar seinen Ball leiht – für ca. drei Sekunden …

Herr Clausen, warum haben Sie sich für diese Rasse entschieden?

Scotty ist ein „Vizlader“, eine gezielte Züchtung aus (Papa) Labrador und (Mama) Vizla. In den USA ist der Vizlador schon als eigene Rasse anerkannt. Er vereint die guten Eigenschaft en beider Rassen, weist aber nicht die rassetypischen Krankheitsbilder wie Allergien oder anderes auf.

Was schätzen Sie an Scotty?

Scotty ist zugewandt, neugierig, höfl ich, sportlich, stets gut gelaunt, hört meistens auf mich und veranlasst mich dreimal täglich zu Gassi-Gängen. Frei nach Loriot: Ein Leben ohne Scott y geht auch, macht aber keinen Sinn!

Was mag Scotty an Ihnen?

Verlässlichkeit, Pflege und Betreuung, Sportprogramm und den zuverlässigen Nachschub an Leckerlis.

Hat Scotty vielleicht eine schrullige bzw. liebenswerte Eigenart?

Wenn ich in meinem Lesesessel sitze und die Füße gemütlich auf der Fußbank habe, will Scott y auf den Schoß. Und irgendwie schafft er es immer, sich irgendwie dort zu drapieren …

Sind Sie mit Hunden aufgewachsen?

Nein, zuhause hatten wir in meiner Jugend nur kurz – für ca. ein halbes Jahr – eine Hündin. Blacky! Sie wurde vom Auto überfahren. Wir wohnten an einer Hauptverkehrsstraße. Das passte nicht. Vor etwa 30 Jahren haben mein Mann Tom und ich uns dann den ersten Hund geholt. Käpt´n Kirk. Und Scotty ist jetzt unser dritter Hund.

Werden Sie hellhörig, wenn Scotty einen Besucher in Ihrem Büro offenbar nicht mag?

Das passt, weil meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter alle Hunde mögen – und ihn eben auch.

Rund 60 Prozent der Deutschen halten mindestens ein Haustier.

DR. DAGMAR NOWITZKI mit Fritzi

Ihre Rauhaardackelhündin hört auf den Namen Fritzi, kommt gebürtig aus dem Münsterland und begleitet die Vorsitzende der Literarischen Gesellschaft OstwestfalenLippe Literaturhaus Bielefeld e.V. seit fast zweieinhalb Jahren.

Warum Hund und nicht Katze?

Ein Hund ist ein richtiger Kumpan und mit seinem „Menschen“ eng verbunden. Ich bin mit Rauhaardackeln aufgewachsen und brauchte nach dem Ende meiner Berufstätigkeit eine neue Herausforderung. Ein Rauhaardackel ist, weil entsprechend stur, eine solche. Er kennt keinen Kadavergehorsam.

Was verbindet Sie besonders mit Ihrem Hund?

Wir sind beide widerständig und nicht sehr führig, aber kommunikativ.

Hat Ihr Hund vielleicht eine schrullige bzw. liebenswerte Eigenart?

Fritzi strotzt vor Lebensfreude, ist sehr verspielt, jagt am liebsten hinter ihren Bällen her und verteidigt den Garten lautstark.

Welche Vorliebe teilen Sie mit Ihrem Hund?

Das Wandern in den Bergen. Sie klettert wie eine Gämse und schmeißt sich, wenn es warm ist, zur Abkühlung in jeden Bach.

Was mag Ihr Hund gar nicht?

Nicht bei allen Aktivitäten dabei sein zu können.

Über 14.000 Hunde waren bis Ende letzten Jahres in Bielefeld registriert.

MARKUS HINKER mit Bielefelder Kennhühnern

Ich wollt‘ ich wär‘ ein Huhn“ – den alten Gassenhauer könnte die muntere Hühnerschar bei Tierpflegemeister Markus Hinker aus gutem Grund anstimmen. Eine andere Textzeile stimmt dagegen nicht: „Ich legte jeden Tag ein Ei und sonntags auch mal zwei“ ist deutlich zu hoch gegriffen. Denn gerade in der Mauser legen die Hennen auch mal eine Pause ein. Sieben Bielefelder Kennhühner – sechs Hennen und ein Hahn – führen bei Markus Hinker ein absolut artgerechtes Leben. Während sie nachts geschützt vor Marder und Fuchs im Stall bleiben, genießen sie tagsüber jede Menge Freilauf, bekommen gutes Körnerfutter und können sich Insekten und Grünzeug selbst suchen. Kein Wunder, dass ihre Eier einfach besser schmecken. „Außerdem ist es gut zu wissen, dass sie aus vernünftiger Haltung kommen“, unterstreicht der Tierpflegemeister. Dass er sich für die vom Bielefelder Gerd Roth aus mehreren anderen Rassen gezüchteten Bielefelder Kennhühner entschieden hat, ist kein Zufall. „Ich finde es toll, dass es eine ortsansässige Hühnerrasse ist. Außerdem sehen die großen Hühner klasse aus und haben eine schöne Färbung.“ Ebenso gefällt dem 54-Jährigen wie gesellig und zutraulich sie sind: „Sie fressen uns aus der Hand und lassen sich von unseren Kindern rumtragen.“ Bei so viel Sympathie ist klar, dass die sogenannten Zweinutzungshühner – die Legeleistung ist gut, sie setzen aber auch Fleisch an – keine Angst vorm Kochtopf haben müssen. Ihr Name rührt übrigens daher, dass man gleich nach der Schlupf erkennen kann, ob es sich um Henne oder Hahn handelt, denn die Hähnchen haben einen weißen Sperberfleck auf dem Kopf. Dass momentan die Nachfrage nach der robusten Hühnerrasse steigt, kann Markus Hinker gut verstehen. „Sie sind gute Anfängerhühner, wetterfest und relativ unkompliziert zu halten. Aber die Leute sollten sich trotzdem gut informieren. Die Haltung muss angemeldet sein, bestimmte Impfungen fallen an und vor allem sind es lebendige Tiere, um die man sich jeden Tag kümmern muss.“