2 künstlerische Positionen zur Natur

Das Verhältnis von Mensch und Natur ist seit jeher von Ambivalenzen geprägt: Nutzen oder Schaden, Faszination oder Ekel. Das Aussterben von Insektenarten ist heute in aller Munde und hat dazu geführt, einen anderen Blick auf die Natur, auf die Fragilität der Ökosysteme zu werfen.

Die Künstlerin Elisabeth Lasche, Bielefeld, thematisiert eindrucksvoll in zwei Themenreihen, die zu ihrem Großprojekt „Remember“ gehören, ausgewählte Insekten und Vogelarten, um deren Existenz wir fürchten müssen. In Acrylmalerei auf Leinwand setzt sie ihre Schützlinge in einen irrealen Farbraum, der sich mit Schutzlosigkeit und dem Bedürfnis zu beschützen, befasst. Für die Ausstellung hat die Künstlerin außerdem großformatige Fahnen mit Texten beschriftet, die nicht nur Auskunft zur Biologie dieser Tiere geben, sondern den Besucher auch zu kleinen, kulturhistorischen Betrachtungen einladen.

Die Künstlerin Mona Schäfer, Paderborn, findet in ihren Skulpturen, Videos und im druckgrafischen Werk universelle Symbole für das Werden und Vergehen in der Natur. In den memorial portraits erhalten hutzelige Kartoffeln ein steinernes Denkmal. Ihre faltigen Gesichter scheinen erschreckend wesenhaft und konfrontieren uns mit dem eigenen körperlichen Verfall. Die Urlandschaften aus Meer, Wind und Eis in der Videoarbeit skumalger und in Lithografien mit arktischen Motiven weisen sinnbildhaft auf den Kreislauf der Naturen und die Gefährdung dieser durch den Menschen hin.

  • 21. Juni 2020
  • Naturkunde-Museum
  • 30. August 2020
  • Naturkunde-Museum