Neue Wege entdecken

„Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.“ Dieser Franz Kafka zugeschriebene Ausspruch hat bis heute nicht an Gültigkeit verloren. Kulturarbeit ist ein ständiges Gehen neuer Wege, denn nur so lässt sich Unbekanntes entdecken –vor allem das, was abseits der Pfade liegt. Diesen Schuh zieht sich auch das Kulturamt Bielefeld an: Mit Theater, Tanz, Musik, Bildender Kunst und Literatur bietet der Kultursommer 2021 etliche Möglichkeiten, gewohnte Wege zu verlassen und Neues kennenzulernen.

Freiluftveranstaltungen

Dies ist in diesem Jahr aufgrund der besonderen Situation auch geradezu zwingend. Mit dem entsprechenden Plakatmotiv – einem Paar Sportschuhe –möchte das neue Kulturprogramm zu inspirierenden Entdeckungsreisen einladen. Einen Schwerpunkt bilden verschiedene Freiluftveranstaltungen von Open Air-Konzerten über Straßentheater bis zu Spaziergängen mit Kunst und Kultur. Wer Folk-Musik in ihren verschiedenen Facetten mag, sollte sich die drei Konzerte der Reihe „Ohrenweide“ vormerken. Am 6. Juni verbinden Northern Light Songs und Tunes aus Irland, Schweden und Norwegen auf dem Gelände des Bauernhausmuseums. Am 25. Juli treten hier mit Gudrun Walther und Jürgen Treyz zwei der erfolgreichsten Folk-Musiker Deutschlands auf. Das junge Trio Dhoore (Foto) gastiert mit modernen Interpretationen traditioneller flämischer Melodien am 8. August in Bielefeld.

Mittwochs auf der Burg

Anspruchsvolle Popmusik im Schatten der Sparrenburg versprechen die Auftritte von Rasga Ragsa am 23. Juni sowie von The Young Folk (Foto) am 11. August im Rahmen von „Mittwochs auf der Burg“. Um zeitgenössische Jazzmusik dreht sich alles bei den Open Air-Konzerten des Trios Jung//Lanser//Jung (26. Juni) und des Quartetts RE:CALA-MARI (28. August). Beim Festival im Vogelviertel am 12. Juni zeigen drei Acts das faszinierende Zusammenspiel von Orient und Okzident – von traditionellen Arrangements bis zu atmosphärischer Elektronik.

Bielefelder Sommertheater

Beim „Bielefelder Sommertheater“ können Besucherinnen und Besucher Straßentheater unter freiem Himmel genießen. Am 30. Juli präsentiert das Theatre Fragile mit dem Stück „Are you ready?“ poetisches Maskentheater auf dem Klosterplatz. Les P’tits Bras (Foto) laden am 6. August in der Barock-Performance „Bruits de Coulisses“ zu einem artistischen Historienspektakel der Extraklasse. Allseits bekannt und beliebt ist das Kinderkulturfest Wackelpeter, das am 15. August wieder Groß und Klein mit einem kreativen Programm in den Ravensberger Park einlädt. Für bewegende Augenblicke sorgt wieder das Tanzfestival Bielefeld (4. bis 17. Juli), das mit spannenden Workshops und Performances seit über 30 Jahren zeigt, dass abgetretene Schuhe keineswegs für ausgetretene Pfade stehen.

Bielefelder Kulturlandschaften

Zu den Eigenveranstaltungen gesellen sich wieder Veranstaltungen der freien Kulturszene, denn die Unterstützung der unterschiedlichen Kulturschaffenden und Initiativen aus der freien Szene Bielefelds zählt traditionell zu den Aufgaben des Kulturamts. Neue Einblicke in Bielefelder Kulturlandschaften versprechen zum Beispiel die Abendspaziergänge mit Kunst und Musik, die vom 11. bis zum 17. August im Bielefelder Osten stattfinden: An einem Abend sind an 15 Orten 15 Kunstwerke zu entdecken. Eine Impro-Comedy-Stadtführung der besonderen Art können Neugierige mit dem Duo Die Stereotypen (Foto) erleben, das vom 2. bis 4. Juli gleich viermal zum „Blind-Date mit deinem Stadtteil“ einlädt. Unter dem Label „Kultur auf dem Kesselbrink“ verbirgt sich in erster Linie eine Vielzahl an sommerlichen Live-Konzerten. Die Bandbreite reicht von Indie-Pop über Hip-Hop bis zu Dub-Reggae. Unter anderem tritt die aus Buenos Aires stammende Singer-Songwriterin Laura Alicia Fainstein (1. September) auf dem Kesselbrink auf.

Darüber hinaus fördert das Kulturamt im Rahmen des Kultursommers beachtenswerte Initiativen und Veranstaltungen. Dazu zählen in diesem Jahr die Jüdischen Kulturtage Bielefeld (5. September bis 10. Oktober) mit Ausstellungen, Vorträgen und Konzerten anlässlich 1.700 Jahren Jüdischen Lebens in Deutschland. Ziel des Festjahres ist es, jüdisches Leben sichtbar und erlebbar zu machen und dem erstarkenden Antisemitismus etwas entgegenzusetzen.

Insgesamt sind bis Anfang Oktober 101 Veranstaltungen an 26 Veranstaltungsorten geplant. Da Terminverschiebungen und Absagen von Veranstaltungen aber leider nach wie vor wahrscheinlich sind, bittet das Kulturamt darum, sich kurzfristig zu informieren.

Informationen zum gesamten Programm gibt es in der kostenlosen Broschüre und unter www.kulturamt-bielefeld.de