Der 1. Mai geht ins Netz

Der DGB hat eine historisch einmalige Entscheidung getroffen: Die 1.Mai-Kundgebungen finden wegen der Corona-Pandemie erstmals nicht auf Straßen und Plätzen statt. Solidarität heißt im Coronavirus-Krisenjahr: Abstand halten! „Diese Entscheidung fiel uns nicht leicht, jedoch müssen wir alle Verantwortung für die Gesellschaft übernehmen“, sagt Anke Unger, Regionsgeschäftsführerin beim DGB OWL.

Auch die Gewerkschaften sehen sich aktuell mit einer Situation konfrontiert, die alle extrem fordert. „Wir wissen aber auch, wieviel Solidarität bewirken kann. Die Gewerkschaften haben ihre Kraft und Durchsetzungsfähigkeit schon immer aus dem Füreinander-Einstehen der Vielen bezogen. So haben sie für mehr Gerechtigkeit gesorgt und bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen erkämpft. Darum geht es auch heute wieder: Auch jetzt können und müssen wir solidarisch Leben retten. Wir können Verantwortung übernehmen. Für uns, und für alle anderen.“, fasst Anke Unger die Begründung zur Absage der Maikundgebungen in diesem Jahr zusammen.

Gefeiert wird der Tag der Arbeit trotzdem. Unter dem Motto „Solidarisch ist man nicht alleine“ bietet die digitale Welt die Plattform. Bunt, politisch, musikalisch – mit Beiträgen aus ganz Deutschland und OWL, sowie mehreren interaktiven Online-Mitmach-Aktionen. Zum Beispiel gibt es am 1. Mai ab 11 Uhr eine Live-Sendung mit Live-Acts von Künstler*innen, mit Talks und Interviews und mit Solidaritätsbotschaften. Auch aus OWL werden Grußbotschaften von Bürgermeistern und den eigentlichen Mairednern veröffentlicht. „Gerade in diesen Tagen wird mehr als deutlich, dass wir wieder über den Wert von Arbeit und Solidarität diskutieren müssen. Dass gerade die Bevölkerung Klatschkonzerte für Pflegekräfte veranstalten und Unternehmen Schokolade an Krankenhäuser als „Dankeschön“ verschickt, ist wirklich eine tolle Wertschätzung der „systemrelevanten Berufsgruppen“. Am wichtigsten ist uns aber, dass wir uns nach der Krise daran erinnern, welchen Wert die Arbeit in der Pflege, im Handel, im Transportgewerbe und in anderen Bereichen für uns alle hat. Wir dürfen nicht vergessen, was diese Frauen und Männer für uns geleistet haben. Daher braucht es für sie unbedingt höhere Löhne und vernünftige Arbeitsbedingungen.“, so Anke Unger.

Weitere Infos unter: www.owl.dgb.de