Der Bielefelder Kunstverein widmet sich mit der Gruppenausstellung von Eva Barto, Tyler Coburn, Marie Cool, Fabio Balducci, Inga Danysz und Adriana Lara der Figur der Freiheit und den Voraussetzungen unseres gegenwärtigen Freiheitsverständnisses. Seit Beginn der Moderne ist die Idee des Ästhetischen mit dem libertären Ideal eines freien und glücklichen Lebens verknüpft. Sie basiert auf der Forderung nach Autonomie und Selbstbestimmung, die sich an der Kritik an den Lebensformen der frühen industriellen Gesellschaft im neuzehnten Jahrhundert entzündete. Heute steht diese Kritik vor einer grundlegend veränderten Situation. Die Forderung nach Freiheit und Autonomie geht mit dem Imperativ der Verwertung Hand in Hand. Wenn aber künstlerische Prozesse gesellschaftlichen Reproduktionsprozessen zum Vorbild dienen, stellt sich die Frage, ob das Ästhetische noch als kulturelle Gegenfigur ausgemacht werden kann. Wie steht es um das Selbstverständnis der Künste, zur Partei der Kritik und der Emanzipation zu gehören? Was bedeutet der veränderte Freiheitsbegriff für die gegenwärtige künstlerische Produktion?

Die Ausstellung läuft bis zum 2. Februar.

  • 22. November 2019
  • Kunstverein im Museum Waldhof
  • 19:00 Uhr (Eröffnung)