AIDS-Hilfe Bielefeld e.V. Hotel für alle Felle

Hund, Katze, Häschen, Meerschweinchen, Hamster oder Ratte – sie alle finden einen Platz in der Tierpension „Hotel für alle Felle“, wenn Herrchen oder Frauchen arbeiten oder mal im Urlaub sind.

Bereits vor 16 Jahren ist das Sozialprojekt „Tierpension“ der AIDS-Hilfe Bielefeld e.V. gestartet. Hier werden langzeitarbeitslose Menschen mit und ohne HIV im Bereich Tierpflege angeleitet und beruflich qualifiziert, um ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern. Der ursprünglich vorgesehene Standort der Tierpension war heftig umstritten. Nach einem Brandanschlag wurde eine neue Heimat gefunden. „Bei all den Turbulenzen, die den Start begleitet haben, hat es sich gelohnt, dass wir durchgehalten haben“, stellt Peter Struck, Geschäftsführer der Bielefelder AIDS-Hilfe, fest. „Vielen Menschen wurde durch das Projekt die Möglichkeit gegeben, Kontakte zu knüpfen, sich zu stabilisieren und sich gut und sinnvoll zu qualifizieren.“ Seit 2008 hat das Hotel für alle Felle seinen ruhigen und festen Platz an der Spenger Straße im ländlichen Jöllenbeck, der 30 Menschen einen Arbeitsplatz und Struktur bietet. Sie werden von einer hauptamtlichen Tierpflegerin angeleitet und von zwei Sozialarbeiterinnen in Teilzeit unterstützt. „Die Arbeitszeit beträgt zwischen 30 und 39 Stunden in der Woche“, berichtet Henny Wendt, Leiterin der Tierpension. „Die Menschen sind mindestens ein Jahr bei uns. Das ist auch für die Tiere gut. Wir bemühen uns, dass beispielsweise jeder Hund maximal zwei Bezugspersonen hat.“ Durch die Arbeit mit den Tieren sind die Teilnehmerinnen jeden Tag neu gefordert. Das Tier hat Bedürfnisse, die gleich erfüllt werden müssen. Und so kommen die Fellnasen der HuTa – der Hundetagesstätte – in den privilegierten Genuss von drei Spaziergängen täglich. Menschen mit einem Bielefeld-Pass, die von Obdachlosigkeit bedroht sind oder sich in anderen schwierigen Situationen befinden, haben die Möglichkeit, ihr Haustier kostenfrei in der Tierpension abzugeben. „Wir haben es schon erlebt, dass jemand die Entgiftung abgebrochen hat, weil er sich Sorgen um seinen Hund gemacht hat. Dieser Angst wollten wir mit unserem Angebot vorbeugen“, berichtet Henny Wendt. Außerdem bildet die Tierpension auch selbst aus. „Eine unserer ehemaligen Auszubildenden hat gerade eine feste Stelle in einem Tierheim gefunden. So können wir den Teilnehmerinnen eine Perspektive für die Zukunft geben.“ ♥