Jens J. Korff
Bund Regionalgruppe
Ostwestfalen-Lippe

Der BUND begrüßt die Rückkehr des Wolfes. „Der Wolf ist ein sehr schönes Tier, gehört in unsere Natur und bereichert diese“, betont Jens J. Korff, BUND Regionalgruppe Ostwestfalen-Lippe, auch mit Blick auf Löwen, Elefanten oder Schimpansen. „Und wir spüren, dass sie das gleiche Recht haben, die Erde zu bewohnen wie wir. Das gleiche gilt für den Wolf. Wir können nicht ernsthaft von den Afrikanern verlangen, dass sie die Schimpansen schützen, wenn wir bei uns den Wolf ausrotten.“ Zum anderen verweist der Vorsitzende der BUND Regionalgruppe auf die Funktion des Wolfes im Ökosystem. Er helfe die Überpopulation von Rehen und Wildschweinen zu regulieren. „Auf die Jäger können wir uns in dieser Hinsicht nicht verlassen, die ein Interesse daran haben, ausreichend Wild schießen zu können“, unterstreicht Jens J. Korff. Zudem profitiert auch die natürliche Waldentwicklung von der Rückkehr des Wolfes. Denn durch die Überpopulation von Rehen und Wildschweinen werden junge Bäume wie Buchen runtergefressen. Ein aus Sicht des BUND schwierige Thema ist die Co-Existenz von Wölfen und Nutztieren wie Schafen oder ökologisch arbeitenden Betrieben, die Geflügel halten. Weidezäune mit einer Mindesthöhe von 1,20 m
und Herdenschutzhunde seien jedoch eine Möglichkeit, Übergriffe von Wölfen auf Schafe zu erschweren. Schafzüchter müssen deshalb durch Weideprämien und Entschädigungszahlungen vom Staat gestärkt werden.
Forderungen nach einer Herabstufung des Schutzstatus’ des Wolfes, nach wolfsfreien Zonen, festen Obergrenzen der Population und Quotenabschüssen lehnt der BUND ab. Dasselbe gilt für eine Übernahme des Wolfes in das Bundesjagdgesetz. „Wir sind strikt gegen einen Abschuss“, so Jens J. Korff. Es gelte Probleme anders zu regeln. Schließlich können Wölfe, die trotz aller Schutzmaßnahmen Schafe reißen, nach geltendem Recht schon jetzt erlegt werden. „Richtig und wichtig ist, nach Übergriffen den entsprechenden Wolf zu identifizieren“, so der Vorsitzende und fügt hinzu: „Weidetiere und Wölfe werden in Zukunft miteinander leben müssen.“