Stimmungsaufheller

Ist es kalt und grau, dann kann die heimische Wetterlage schon mal aufs Gemüt schlagen. Warum machen wir es nicht einfach wie die Zugvögel und reisen der Sonne und Wärme hinterher? Wir haben uns für Sie umgesehen.

La Réunion – Tropen für Anfänger

Türkisfarbenes Wasser, üppiges Grün und faszinierende Vulkanlandschaften. Die Sonne lacht, die Blüten setzen farbenfrohe Akzente und es ist das ganze Jahr angenehm warm. Wer immer schon mal eine exotische Kulisse live und in Farbe erleben wollte, aber sich bislang nicht so recht aus Europa heraus getraut hat, für den könnte La Réunion vor der südostafrikanischen Küste der perfekte Einstieg sein. Von Düsseldorf fliegt man weit über 9.000 Kilometer und befindet sich immer noch in der EU. Denn die Insel gehört zu Frankreich, man bezahlt in Euro, die gesundheitliche Versorgung und insgesamt die Infrastruktur entsprechen europäischem Standard. Mit den Vulkanlandschaften, spektakulären Wasserfällen, atemberaubenden Talkesseln, den wundervollen Küstenabschnitten und der tropischen Vegetation mit Regenwald bietet La Réunion mehr als genug Abwechslung. Wandern kann man eigentlich überall auf der Insel. Allein der Rother Wanderführer weist 58 Routen aus. Die Wanderwege sind gut markiert und in gutem Zustand. Im Nordosten locken spektakuläre Wasserfälle, wie die Cascades du Niagara oder Bassin Boeuf, und im Süden wähnt man sich ob der kargen Vulkanlandschaft fast auf einem anderen Planeten. Der Piton de la Fournaise ist der sprichwörtliche Hotspot der Insel, denn er ist einer der aktivsten Vulkane der Welt. Auf einer zweistündigen Autofahrt zum Hochplateau auf der Route du Volcan fährt man entlang der ältesten bis hin zu den jüngsten aktiven Vulkanformationen. Man startet inmitten saftig grüner Wiesen und erreicht auf einer Höhe von 2.350 Metern eine sagenhafte, sandige Mondlandschaft, die Plaine des Sables. Die Unterwasserwelt an der Westküste ist ideal zum Schnorcheln. Im klaren, nicht allzu tiefen Wasser tummeln sich bunte Fische um die hübschen Korallen und vielleicht kommt auch mal eine Schildkröte vorbei. Riffe, wie zum Beispiel vor St-Gilles-les-Bains, bieten übrigens einen natürlichen Schutzwall vor Haien.

LA RÉUNION:

9.316 km von Bielefeld entfernt – und immer noch EU.

So steht unbeschwerten Unterwasserfreuden nichts im Weg. Von der Westküste aus sollte man unbedingt einen Ausflug ins Inselinnere unternehmen. Die Fahrt auf den über 2.000 Meter hohen Piton de Maïdo belohnt mit einem grandiosen Blick in den berühmten Talkessel Cirque de Mafate, einem Stück unberührter Natur, denn in den isolierten Dörfchen leben die Einwohner vornehmlich in Selbstversorgung. Mafate ist nur zu Fuß oder, in Not- und Ausnahmefällen, per Hubschrauber zu erreichen. Wandern steht hoch im Kurs, aber man kann seinen Urlaub auch mit Canyoning, Klettern, Golf, Gleitschirmfliegen, Rafting oder Hochseefischen verbringen.

Namibia – Endlose Weiten

Mehr als doppelt so groß wie Deutschland mit gerade mal etwas mehr als 2,4 Millionen Einwohnern gehört Namibia zu den größten Ländern Afrikas – und zu den am dünn besiedelsten Landstrichen der Erde. Hier findet man Weite unter einem endlos scheinenden Horizont mit durchschnittlich 300 Sonnentagen im Jahr.

Vom Nordosten des Landes mit seiner üppigen Vegetation im Caprivizipfel über Wüsten und Küstenregionen durch die eindrucksvolle Kalahari- Wüste mit ihrem rötlichen Sand bis in den trockenen Süden, der mit dem Fish River Canyon einen der größten seiner Art beherbergt. Von Diamantenfieber und Ausbeutung zeugt die Geisterstadt Kolmannskuppe, die einen Besuch wert ist. Hier, in der Nähe des windumtosten Städtchens Lüderitz am Atlantik, erobert sich die Wüste allmählich ihr Terrain zurück. Und mit etwas Glück sieht man an den Ausläufern der südlichen Namib Wildpferde. Weltberühmt ist Namibia natürlich für seine atemberaubenden rötlichen Dünen. Das Sossusvlei ist eine von Sanddünen umschlossene beige farbene Salz-Ton-Pfanne und einige Dünen sind rund 380 Meter hoch. Bei der Besteigung kommt man auf jeden Fall ganz schön ins Schwitzen. Die ganze Weite der Landschaft kann man wahrscheinlich nur aus der Luft ansatzweise ermessen. Ein Rundflug über die Dünen samt Namib ist ein unvergessliches Erlebnis. Flüge starten von der Küstenstadt Swakopmund, die übrigens morgens häufig im Nebel liegt. Architektur und Straßennamen zeugen von der kolonialen Vergangenheit der Deutschen, wenn in der Bahnhofstraße ein Kännchen Kaffee samt Torte angeboten wird.

Etwa 115 Kilometer nördlich lockt eine riesige Robbenkolonie, die sich lautstark und auch geruchstechnisch bemerkbar macht. Man kann den Tieren stundenlang zusehen. Weiter im Nordwesten sind mit viel Glück noch Wüstenelefanten zu sehen. Neben Namibia gibt es nur noch in Mali eine Population, die sich an die klimatischen Bedingungen angepasst hat. Und natürlich kommen viele Besucher nach Namibia, um die Big Five – Löwe, Leopard, Elefant, Nashorn und Büffel – zu sehen. Hot Spot ist hier der Etosha Nationalpark. Neben den „Großen 5“ gibt es noch zahlreiche andere Tiere wie Zebras, verschiedene Antilopenarten oder Warzenschweine, die man entweder aus dem eigenem Mietwagen oder komfortabel von einer organisierten Safari-Tour beobachten kann. In zahlreichen kleineren Parks, wie zum Beispiel dem Mahango Game Park an der Grenze zu Botswana, gibt es auch Löwen und Co. zu sehen. Und weiter oben im hohen Nordosten an den grünen und fruchtbaren Ufern und im Okavango-Fluss gibt es Flusspferde und Krokodile. Ein Paradies für Natur-Fans.

Bevölkerungsdichte: Bielefeld 1290 Einwohner je km² Namibia 2,82 Einwohner pro km²

Sansibar – Wo der Pfeffer wächst

Allein der Name weckt Sehnsucht. Wer auf der Suche nach traumhaften Stränden, Korallenriffen und ungestörtem Beachlife ist, ist auf Sansibar – so wird die größte Insel des Sansibar-Archipels vor der Küste Ostafrikas umgangssprachlich genannt – genau richtig. Schnorcheln steht im türkisfarbenen, klaren Wasser ganz oben auf dem Programm. Ausflüge zu Küstenabschnitten im indischen Ozean, in denen sich Delfine und Meeresschildkröten tummeln inklusive. An Land dominiert üppiges Grün: tropischer Regenwald sowie Bananenund Kokospalmen. Auch wenn Sansibar zu Tansania gehört, unterscheidet sich Kultur und die Lebensweise der Inselbewohner deutlich vom Festland. Die Altstadt von Stone Town ist die einzige erhaltende historische Stadt in Ostafrika.

Die Häuser wurden aus Korallenstein errichtet und die kunstvoll geschnitzten Holzportale sind ein beliebtes Fotomotiv dieser von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärten Stadt, in der einst Schiff e aus aller Welt anlegten. Gehandelt wurde mit Elfenbein, Sklaven und selbstverständlich Gewürzen. Nicht umsonst wird das Eiland auch Gewürzinsel genannt. Moscheen, Kirchen und Hindu-Tempel weisen bis heute auf vergangene Zeiten und deren kulturelle Vielfalt hin. Afrikanische Einfl üsse verschmelzen hier mit arabischen, indischen und europäischen und beeinfl ussten die vielseitige Küche des Landes, die selbstverständlich ihren Reichtum an Gewürzen zu nutzen weiß.

Jodanien – mehr als nur Wüste

Wer meint, ein Wüstenstaat sei öde und langweilig, der war sicherlich noch nicht im Königreich Jordanien. Landschaftlich und kulturell unbeschreiblich vielfältig. Faszinierende historische Stätten, atemberaubende Wüsten und Canyons, Felsenstädte und natürlich das Rote Meer. Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Attraktionen Jordanien zählen die Felsenstadt Petra, die Zitadelle der Hauptstadt Amman, das antike Jerash, die Wüste Wadi Rum, die idyllische Küstenstadt Aqaba am Roten Meer, die Madaba-Mosaiken und der tiefste Punkt der Erde am Toten Meer. Am Ufer des Jordan soll sich übrigens die Stelle befi nden, an der Jesus vor über 2.000 Jahren getauft wurde. Hauptstadt ist die moderne Millionenstadt Amman, die von mehreren Fluggesellschaften auch von Deutschland aus direkt angesteuert wird.

CO2-Ausstoß kompensieren – Wer die Emissionen, die bei einer Flugreise anfallen, zumindest ausgleichen möchte, der findet einige Organisationen, die dafür mit Klimaschutzprojekten sorgen. Zum Beispiel atmosfair – eine Klimaschutzorganisation mit dem Schwerpunkt Reise, die aktiven Klimaschutz betreibt, u.a. mit der Kompensation von Treibhausgasen durch erneuerbare Energien. Bei den geförderten Projekten wird nicht nur CO2 gespart, sondern zudem nachhaltige Entwicklung durch Technologietransfer und Armutsbekämpfung gefördert. www.atmosfair.de

In Jordanien kann man Antilopenherden beobachten und natürlich auch selbst aktiv werden: Trekking-Touren auf den alten Karawanenstrecken in den Bergen Moabs und Edoms, Wandern auf den bewaldeten Hügeln des biblischen Gilead oder es geht durch die imposante Landschaft des Naturschutzgebiets Dana. Ein Highlight ist auf jeden Fall die rote Felsenwüste Wadi Rum – bekannt aus dem Film Lawrence von Arabien – mit ihren bizarren Gesteinsformationen.

Entweder man lässt sich mit dem Jeep durch diese beinahe unwirkliche Landschaft fahren oder man besteigt ein Kamel. Eine einmalige Perspektive bietet natürlich eine Ballonfahrt. Übernachtet wird ganz traditionell in Beduinenzelten – und beim Anblick des nächtlichen Himmels ist man den Sternen so nah.

Selbst auf das Meer müssen Jordanien- Reisende nicht verzichten. Zwar gibt es am südlichen Küstenstädtchen Aqaba, das von farbenprächtigen Bergen umgeben ist, nur einen recht schmalen Streifen Küste, aber dafür entschädigt die Artenvielfalt unter Wasser, für die der gleichnamige Golf berühmt ist. Sein Korallenriff ist das nördlichste Ökosystem seiner Art. 110 Arten von Weichkorallen, 120 Steinkorallenarten und über 1.000 Spezies von Fischen, Korallen, Krustentieren und Säugern haben hier ihre Heimat. Jordanien gilt als politisch stabil und friedlich, dennoch gilt es für Reisende, die neuesten Entwicklungen und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes stets im Blick zu behalten. Von Reisen in die Grenzgebiete zu Syrien und dem Irak wird abgeraten.

Kap Verde – Vulkanische Vielfalt

Flache Wüstenlandschaften und weiße Sandstrände einerseits und Berg- und Vulkanlandschaften andererseits. Willkommen auf der vulkanischen Inselgruppe vor der Nordwestküste Afrikas mit dem Namen Kap Verde. Die neun bewohnten Inseln mitten im Atlantik bieten für jeden Geschmack etwas. Spektakuläre Wanderungen auf Santiago und Santo Antao, entspannten Badeurlaub auf Sal – auch beliebt bei Surfern – oder das etwas weniger bekannte Boa Vista, pulsierendes Leben in Metropolen wie Praia und Mindelo sowie romantische Abgeschiedenheit auf Brava, dem mit nur 64 Quadratkilometern kleinsten Inselchen des Archipels. Highlight im wahrsten Sinne des Wortes ist der aktive Vulkan Pico do Fogo auf der „Feuerinsel“ Fogo. Ganze 2.829 Meter ist er hoch und wartet nur darauf bestiegen zu werden. Da kann der Monte Verde auf São Vicente mit 744 Metern höhenmäßig zwar nicht mithalten, aber landschaftlich ist diese Insel wunderschön. Und sie ist nicht grün, sondern rötlich-braunes Gestein begeistert hier die Outdoor- Enthusiasten. Wer kreolische portugiesisch- afrikanische Kultur mit bunten Märkten und schöner Natur einmal live erleben möchte und beim Reisen nicht unbedingt auf europäischen Standard pocht, kann auf den Inseln vieles entdecken.