LENA STROTHMANN

Es gab so einige Höhepunkte in ihrem Berufsleben. Allein 25 Jahre Arbeit für die Handwerkskammer und 14 Jahre im Deutschen Bundestag sprechen für sich. „Es war eine sehr ausfüllende Zeit“, sagt Lena Strothmann, die Zeit ihres Berufslebens Mehrfachbelastungen nicht gescheut hat. Heute verbringt sie gern Zeit mit ihrem 5-jährigen Enkel und freut sich als aktuelle Präsidentin des Bielefelder Lion Clubs auf neue Aufgaben.

Stillstand ist nicht ihr Ding. Sich zu engagieren dagegen schon. Als sie 2017 nicht erneut für den Bundestag kandidierte und sich in den Ruhestand verabschiedete, arbeitete Lena Strothmann noch zwei Jahre als Kammerpräsidentin weiter. Ihre zupackende Art hat sich die gebürtige Münsteranerin bis heute erhalten. „Ich engagiere mich ehrenamtlich in unserer Seniorenanlage und organisiere Veranstaltungen“, erzählt die 68-Jährige, die gern spazieren geht und Sport treibt. Sozusagen als Ausgleich zu ihrer Berufszeit, die dafür nicht viel Spielraum ließ. Noch Zukunftsmusik sind dagegen ein Malkurs oder Zeit, um Dinge aufzuschreiben, die sie begleitet haben. Eine politische Karriere war anfangs nicht ihr Ziel. „Ich war Unternehmerin“, betont Lena Strothmann. Eine, die schon früh für mehr Unternehmer in der Politik plädierte und sich als Präsidentin der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe für Ausbildung und Berufstark machte. „Das lag und liegt mir sehr am Herzen.“
Als sie dann 2003 erstmals in den Deutschen Bundestag einzog, war dies ein großer Schritt. „Das hieß 22 Wochen Berlin und in der Woche nicht nach Hause zu können“, so Lena Strothmann. Eine Entscheidung, die die Familie mitgetragen hat. Damals war ihre Tochter 13 Jahre alt. „Da ich für den ausgeschiedenen Abgeordneten Paul Breuer nachrückte, konnte ich mich allerdings darauf vorbereiten“, stellt sie rückblickend fest und fügt schmunzelnd hinzu: „Als Anfängerin kann man ja nicht erwarten, dass man vorn auf der Liste steht.“ War sie anfangs über die Landesliste NRW in den Bundestag eingezogen, schaffte sie es 2009 erstmals mit einem Direktmandat des Wahlkreises 132 Bielefeld. „Es war eine immer spannende Arbeit, gemeinsam haben wir viel bewegt. Ein echter Knaller war aber die Verbindung Brüssel-Berlin-Handwerk“, betont Lena Strothmann, die über viele Jahre den Spagat Familie und Beruf meisterte.

Geboren 1952 in Münster;
Ausbildung zur Damenschneiderin;
Studium Modedesign und Meisterprüfung an der Deutschen
Meisterschule für Mode in
München; 1977 als Designerin und Ausbilderin in
der Bekleidungsindustrie in
Gütersloh;
seit 1983 selbständig. „Die Couturiers Kleegräfe & Strothmann“;
seit 1998 Präsidentin der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe;
1999 Mitglied des Mittelstandsbeirats beim Bundesministerium für Wirtschaft;
seit 1997 Mitglied der CDU;
1999 bis 2003 Mitglied des Rates Gütersloh;
2001 Mitglied des Bezirksvorstandes Ostwestfalen-Lippe; seit 2005 stellvertretende Vorsitzende der CDU Bielefeld;
2003 bis 2017 Mitglied des Deutschen Bundestages, Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft und Technologie;
Mitglied im Vorstand Parlamentskreis Mittelstand der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
(PKM)