Malwida von der Meysenbug

Sie hätte das Leben einer Aristokratin führen können, aber die in Detmold aufgewachsene Intellektuelle ging ihren eigenen Weg. 1848 stand Malwida von Meysenbug (1816-1903) auf der Seite der Revolutionäre, später kämpfte sie für die Rechte der Frauen. Im Exil in London und Paris verkehrte sie in den wichtigsten künstlerischen und politischen Kreisen. Zurück in Deutschland wurde sie zur Vertrauten Wagners und Nietzsches, der sie als „die beste Freundin der Welt“ bezeichnete. In Rom schließlich fand diese europäische Kosmopolitin ihre zweite Heimat. Ihre Memoiren einer Idealistin waren ein Bestseller, viele Frauen entdeckten darin die Möglichkeit, aus eigener Kraft ein erfülltes Leben zu führen.

Joachim Radkau, der bis 2009 als Professor für Neuere Geschichte an der Universität Bielefeld lehrte, hat dieser vielschichtigen Persönlichkeit sein Buch „Malwida von der Meysenbug: Revolutionärin, Dichterin, Freundin: eine Frau im 19. Jahrhundert“ gewidmet. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung urteilte: „Es gelingt Radkau tatsächlich eine kaleidoskopische Darstellung des neunzehnten Jahrhunderts, in deren Zentrum der Weg einer überaus interessanten Frau steht.” Die Lesung ist eine Veranstaltung des Vereins der Freunde und Förderer der Stadtbibliothek Bielefeld in Kooperation mit der Stadtbibliothek. Es moderiert Klaus-Georg Loest.

  • 7. Juli 2022
  • Stadtbibliothek am Neumarkt
  • 20:00 Uhr