KERSTIN KOST + PETER RÜTHER

Einmal im Leben wollte er beim Hermannslauf vor Elias Sansar das Ziel erreichen. Im letzten Jahr war es für Peter Rüther dann so weit. „Allerdings bin ich auch drei Stunden vorher losgewandert“, verrät der 62-Jährige verschmitzt. Er ist, wie seine Vereinskollegin Kerstin Kost, gern im Grünen unterwegs. Gelegenheiten in und um Bielefeld zu wandern, gibt es für die Kassenwartin und den Vorsitzenden des Teutoburger Wald Vereins Bielefeld e.V. reichlich.

Leider habe ich in diesem Jahr keinen der 1.000 Plätze, die es für Wanderer beim Hermannslauf gibt, ergattern können“, stellt Peter Rüther fest. „Dafür gehen aber andere aus unserem Verein am 28. April an den Start.“ Wirklich wehmütig ist er nicht, denn das Bielefelder Grün liegt direkt vor der Tür. Und bietet ganz nach Gusto kurze wie ausgedehnte Touren. „Es gibt ein Netz von Grünanlagen und der Teutoburger Wald verläuft mitten durch die Stadt. Was gibt es Schöneres?

Und die Außenbereiche bieten tolle Naturschutzgebiete. Bielefeld hat wirklich viel zu bieten“, schwärmt Peter Rüther. Eine der Attraktionen ist zum Beispiel der 88,8 km lange Wappenweg, der einmal rund um Bielefeld verläuft. Lange Kniestrümpfe, dazu eine kurze Wanderhose und gemeinsam mit anderen Wanderfreunden fröhlich ein Liedchen singend durch die Natur spazieren. Mit dieser oder ähnlich antiquierten Vorstellungen räumen Kerstin Kost und Peter Rüther auf. „Wir wollen Lust auf das gemeinsame Wandern machen“, betonen die beiden.

Und zwar ganz zeitgemäß und mit einem abwechslungsreichen Angebot.“ Mit bis zu 130 Veranstaltungen im Jahr bietet der Wanderverein, der rund 300 Mitglieder zählt, eine ganze Bandbreite von Wanderungen an. Von Halbtages- und Tageswanderungen bis hin zu speziellen Angeboten wie Wanderwochenenden oder Mehrtageswanderungen. Ein neues Angebot sind zum Beispiel die Sportlichen Wanderungen. „Sie zeichnen sich durch ein etwas schnelleres Wandertempo von 5 km/h aus“, erklärt Kerstin Kost. Die 54 Jährige, die dem Verein vor zweieinhalb Jahren beigetreten ist und sich als Wanderführerin engagiert, ist selbst gern sportlich unterwegs. „Ich mag die Bewegung an der frischen Luft. Egal, ob ich laufe, wandere oder Rad fahre.

Wir wollen Lust auf
das gemeinsame Wandern machen.

Es macht mir Spaß mich auszupowern!“ Ein Wanderwochenende ist wie dafür gemacht. „Und man findet sofort nette GesprächspartnerInnen“, so Kerstin Kost. Eine ihrer Lieblingsstrecken führt von Borgholzhausen nach Werther auf dem „Weg für Genießer“. „Die 17 Kilometer bieten einige Steigungen. Aber ich bin auch ein Riesenfan vom Obersee“, stellt sie mit Blick auf Bielefelds beliebtes Ausflugsziel fest. „Als Wanderverein suchen wir in aller Regel eher unbekanntere Strecken statt ausgezeichnete Rundwanderwege“, so Peter Rüther. Die Touren, die die ausgebildeten Wanderführer entwickeln und planen, gehen diese vorher ab. So, wie die Wanderung, die in Quelle an der Haltestelle Kupferheide beginnt und ins Luttertal führt. Eine andere Tour, die Peter Rüther ebenfalls mag, führt von der Endhaltstelle Senne über den Teuto und hat ihr Ende an der Endhaltestelle Sieker. „Durch die Einbindung des ÖPNV müssen es nicht immer Rundwanderungen sein“, so der Vorsitzende. Neu ins Programm aufgenommen, hat der Verein Feierabendwanderungen. Berufstätige möchte er mit diesen kleinen Runden mit bis maximal 8 km Länge dazu animieren, aktiv zu werden. Los geht’s einmal im Monat donnerstags gegen frühen Abend. „Wichtig ist uns, dass man in gut 15 Minuten mit dem ÖPVN am Startpunkt sein kann“, so die Kassenwartin. Die Resonanz auf das erweiterte Angebot ist sehr positiv. „Das hatte wirklich gefehlt“, erklärt Peter Rüther. So, wie die Gesundheitswanderungen. Schon seit Jahren gibt es einen Kurs für Anfänger und einen für Fortgeschrittene mit Bewegungs- und Entspannungsübungen, die von einer Ärztin begleitet werden. Ein „Klassiker“ im Programm sind auch die Mittwochswanderungen, die für SeniorInnen gedacht sind und diese vormittags zu Touren bis zu 10 Kilometer einladen. Zweimal können Interessierte übrigens kostenlos bei den Vereinsveranstaltungen mitwandern. „Ich bin schon als Jugendlicher gern gewandert“, erzählt Peter Rüther, den es jedes Jahr zu einer Bergwanderung in die Alpen zieht. Zum Teutoburger Wald Verein Bielefeld e.V. kam der Biologe vor zehn Jahren. Das Wandern in einer Gruppe empfindet er als inspirierend. „Es hat eine gute soziale Komponente. Mal ganz abgesehen davon, dass man die Region kennenlernt und noch anders zu schätzen weiß“, findet der 62-Jährige. Manche Wege in Bielefeld genießt er ganz besonders. Vor allem die, die durch den Teutoburger Wald führen. (C.B.) ✔
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