Zwar ist die Sonne dieser Tage noch ein seltenes Phänomen, aber meteorolisch haben wir Frühling – und den passenden Soundtrack dazu.

Moka Efti Orchestra

Erstausgabe

Swing, Jazz, Dixieland, Ragtime, ein wenig Blues, das Beste aus den 1920ern, eine Prise Melancholie, gewürzt mit etwas James-Bond-Pathos und Ennio Morricone – Vorhang auf: Hier kommt das Moka Efti Orchestra. Bekannt aus der erfolgreichen TV-Serie „Babylon Berlin“. Neben Nikko Weidemann („Lange Beene“) singt die litauische Schauspielerin Severija Janušauskaitė, die in der Serie als etwas zwielichtige Sängerin Swetlana Sorokina auftritt, mehrere Lieder. Neben „Zu Asche, zu Staub“, dem Titelstück der Serie, zelebriert die 38-Jährige mit eindrucksvoll androgyner Altstimme das düstere „Snake – Together Alone“, das lässige „Die Nacht“ und die berühmt-berüchtigte Selbstmörder-Ballade „Gloomy Sunday“ auf Russisch. Insgesamt ein äußerst abwechslungsreiches Album, das die ganze Palette abdeckt zwischen swingendem Party-Jazz und düsteren Klavierstücken.

Gary Moore

Live from London

Einen repräsentativen Querschnitt aus Klassikern und selten live gespieltem Material brachte Gary Moore nur 14 Monate vor seinem Tod 2009 hier auf die Bühne der Londoner Islington Academy. Das Publikum feierte ihn euphorisch, wollte ihn partout nicht gehen lassen. Die Leidenschaft des damals 58-jährigen Iren ist aus jeder Note zu spüren, etwa bei „Bad for your baby“ oder „Down the Line“ von seinem letzten Studioalbum 2008. „I love you more than you’ll ever know“ von Donny Hathaways oder Otis Rushs „All your love“ gehören zweifellos zu den Höhepunkten dieses Konzerts. Der Sound dieser Live-Aufnahme ist fantastisch und es wirkt nicht so, als wäre er im Studio anschließend technisch künstlich aufbereitet worden. Die 13 Songs füllen die Spielzeit einer CD fast völlig aus, insgesamt ein großes Werk, das die Virtuosität dieses Blues-Musikers noch einmal deutlich hervorhebt.

Lloyd Cole

Guesswork

Bereits am 26. Juli 2019 ist dieses Album erschienen, es ist wieder mal weitgehend elektronisch und wurde unter anderem zusammen mit Blair Cowan, Neil Clark und Fred Maher gestaltet.

Schön zu hören, das der Meister sein Gespür für Melodien, seine intelligenten Texte und seine unvergleichliche Stimme nicht verloren hat. Anders als in den 80ern, wo er uns mit solchen Pop-Perlen wie „Lost Weekend“ verwöhnte, erklingen dieser Tage keine Akustik-Gitarren mehr, eigenartigerweise funktioniert seine Musik elektronisch aber genauso gut.

Für Kurzentschlossene spielt Herr Cole dann auch noch vier Mal in Deutschland:

  • 4. März – Stuttgart (Im Winzemann)
  • 8. März – Bonn (Pantheon Theater)
  • 9. März – Berlin (Heimathafen Neukölln)
  • 10. März – Hamburg (Fabrik)

Wishbone Ash

Coat of Arms

Fast auf den Monat genau vor fünfzig Jahren veröffentlichten Wishbone Ash ihr erstes selbst-betiteltes Album und machten damit die Öffentlichkeit auf sich aufmerksam. Auf ihrem neuesten Werk greifen sie erneut die charakteristischen Twin-Lead-Guitar-Parts, die eingängigen Melodien und den stilistischen Facettenreichtum auf und bringen frischen Wind in die Szene.

Veröffentlicht als CD, Doppel-Vinyl-LP und in digitaler Form.