#Bielefeldmillion

Eine der ungewöhnlichsten Stadtmarketing-Kampagnen der vergangenen Jahre ist abgeschlossen. Ein Gedenkstein in der Altstadt erinnert jetzt an das Ende der Bielefeld-Verschwörung.

Die Stadt Bielefeld hatte eine Million Euro für den Beweis geboten, dass es Bielefeld gar nicht gebe. Mit der Kampagne „Die #Bielefeldmillion – Das Ende einer Verschwörung“ nahm die Stadt die sogenannte „Bielefeld-Verschwörung“ („Bielefeld gibt es gar nicht“) humorvoll aufs Korn – passend zum 25-jährigen Jubiläum der Satire, die 1994 im Internet veröffentlicht wurde. Am 17. September stellten Bielefelds Oberbürgermeister Pit Clausen, das Bielefelder Stadtmarketing und Achim Held, der „Schöpfer“ der Verschwörung, das Ergebnis des Wettbewerbs vor.

„Das Ergebnis des Wettbewerbs ist: Bielefeld gibt es – und wie!“ sagt Oberbürgermeister Clausen. Natürlich konnte niemand die Herausforderung meistern, einen Beweis für die angebliche Nichtexistenz Bielefelds zu finden. Die #Bielefeldmillion muss nicht ausgezahlt werden. „Der Wettbewerb ‚Die #Bielefeldmillion’ hat trotzdem viele Gewinner hervorgebracht und das sind die Bielefelderinnen und Bielefelder“, betont Clausen. „Unsere Antwort auf die ‚Bielefeld-Verschwörung’ hat nicht nur in ganz Deutschland, sondern rund um die Welt für positive Schlagzeilen gesorgt und viele Sympathien für unsere Stadt geweckt.“

Die selbstironische Millionen-Offerte hatte sich weltweit über die sozialen Medien verbreitet. Im Kurznachrichtendienst Twitter kletterte der Hashtag #Bielefeldmillion zeitweise auf Platz 1 der Deutschland-Trends. Rund um den Globus berichteten Medien wie die „The New York Times“, „BBC“ und „The Guardian“. „Die positiven Reaktionen aus aller Welt übersteigen alles, was wir uns hätten wünschen können“, sagt Martin Knabenreich, Geschäftsführer von Bielefeld Marketing. Rund 2.000 Menschen nahmen die ironische Aufforderung an, einen Beweis für die Nicht-Existenz Bielefelds zu finden. „Wir möchten uns bei den 2.000 Menschen bedanken, die das Spiel mitgemacht haben und sich mit viel Humor und Kreativität an einem Beweis versucht haben. Wir hatten in den vergangenen Wochen viel zu Schmunzeln und Lachen“, sagt Knabenreich. Bei allem Spaß: Bielefelds Stadtmarketing-Chef legte Wert darauf, dass die eingegangenen Beweisversuche nicht einfach abgetan wurden. „Sportsgeist muss sein. Also haben wir auch alle Beweise gesichtet“, sagt Knabenreich. Neben einer Vielfalt aus Gedichten, Kinderbildern, Comics und Videos gingen auch vermeintlich wissenschaftliche Beweise ein.

Um das Ende der Bielefeld-Verschwörung gebührend zu feiern, erinnert im Altstädter Kirchpark von jetzt an ein Gedenkstein daran. Der 600 Kilogramm schwere Findling steht in der Nähe des Leineweber-Denkmals. Enthüllt wurde er von Achim Held (l.), dem Erfinder der Verschwörung, und Martin Knabenreich.
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